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In diesem Abschnitt möchte ich ein paar Mechaniken beschreiben, mit denen man seinen Wein auf die wichtigsten Merkmale
prüfen kann. Hier soll wiederum keine großartige Chemie betrieben werden, Professor wie Ignorant werden mit den
vorgestellten Geräten die gleichen Messergebnisse erzielen.
Stichwörter:
Vinometer -
Öchslewaage/Aräometer -
Säurebestimmung
VinometerDieses kleine, preiswerte Gerät ist das Nonplusultra bei der Weinbereitung. Man kann damit nämlich den (ungefähren) Alkoholgehaltmessen!Dazu füllt man das Reservoir mit wenigen Tropfen Wein, welche keine Trubstoffe enthalten sollten. Sobald die Flüssigkeit am anderen Ende herauströpfelt, hält man einen Finger auf das dünne Ende und dreht das Instrument um. Wenn man nun den Finger von der Öffnung entfernt, kann man beobachten, wie die Flüssigkeit durch das Röhrchen nach unten fällt, bis sie der Kapillareffekt (Physik!) aufhält. Der Alkoholgehalt lässt sich nun an der Skala ablesen. Da das Vinometer bei geringen Alkoholkonzentrationen genauer misst, kann man bei stärkeren Weinen mit Wasser 1:1 verdünnen und das Ergebnis verdoppeln. Öchslewaage / AräometerHandhabung Mit diesem Gerät lässt sich die Dichte des Saftes/Weines messen. Dazu füllt man die Flüssigkeit, die keine Trubstoffe enthalten sollte, in ein geeignetes Gefäß und schüttelt die Kohlensäure heraus. Nun lässt man die Waage vorsichtig in den Saft: ist genug Flüssigkeit verdrängt, so taucht die Spindel nicht weiter unter. Der gemessene Wert für die Dichte nach Oechsle kann man nun an der Skala ablesen. Die Messung sollte bei einer Temperatur von 20°C durchgeführt werden, Bei höheren (tieferen) Temperaturen addiert (subtrahiert) man 1°Oe pro 3.5°C. Was messe ich? Der gemessene Wert gibt an, um wieviel Gramm der Saft (pro Liter) schwerer ist, als ein Liter Wasser (1kg).Beispiel: gemessener Wert: 70°Oe => 1 Liter Saft wiegt 1,070kg Wann und warum messe ich?
SäurebestimmungEin harmonischer Wein benötigt eine Mindestmenge an Säure, zuviel des Guten macht ihn jedoch ungenießbar. Für die in den Rezepten beschriebenen Dessertweinen empfiehlt sich ein Gehalt von 8-10 g/l im Weinansatz, welcher sich im Verlauf der Gärung zu 7-9 g/l vermindert. Die Konzentration liegt bei anderen Weinen (Tischweinen, Mosten) etwas niedriger. Liegt der Säuregehalt unter diesem Wert, so erfordert dies eine Zugabe von (gewöhnlich) 80%iger Milchsäure, und zwar 1,5 g/l (entsprechen 1,2 ml/l) um den Säuregehalt um 1 g/l zu erhöhen.Eine Verminderung des Säuregehaltes kann man durch Zugabe von (Zucker-)Wasser erreichen. Für die Erniedrigung um 1/X des Säuregehaltes kann man 1/X Zuckerwasser zugeben. Beispiel: Der Wein hat 10g/l Säure, 9g/l sind wünschenswert, d.h. es wird um 1/10 des Säuregehaltes erniedrigt. Bei einem Ansatz von 10 Litern muss also 1/10 mal 10l = 1 Liter Zuckerwasser zugegeben werden (Faustformel). Nun zur Bestimmung des Säuregehaltes: Diese erfordert den Einsatz des Acidometers. Zuerst sollte eine kleine Probe dem Gärgefäß entnommen und durch leichtes Schütteln von der Kohlensäure befreit werden. Dann muss der Messzylinder mit der zu untersuchenden Flüssigkeit ausgespült werden. Danach wird jener bis zur Nullmarke mit dem Wein gefüllt und vorsichtig Blaulauge hinzugegeben, bis sich die Farbe der Mischung nach grün (indikatorabhängig) ändert. Gegebenenfalls muss der Zylinder dabei umgekippt werden, also: Daumen drauf, umkippen, Daumen abstreifen. Bitte hier nicht zu feste schütteln, denn dabei wird Kohlensäure erzeugt, welche das Ergebnis verfälscht. Der Säuregehalt kann anhand einer Skala direkt abgelesen werden. |